Mobbing macht krank
Auch wenn es schwierig erscheint: Es ist wichtig, das Mobbing-Problem anzugehen. Es kann den Arbeitsplatz zur Hölle machen und sich dadurch sowohl auf die psychische als auch auf die körperliche Gesundheit auswirken. "Das beginnt mit sogenannten Befindensbeeinträchtigungen", erklärt Martin Figgen. "Man ist antriebslos, will nicht aus dem Bett oder hat Angst, zur Arbeit zu gehen." Dann werde Mobbing schnell zum Teufelskreis: "Agiert eine Person am Arbeitsplatz ängstlich, macht sie möglicherweise mehr Fehler – und bietet so den mobbenden Personen noch mehr Angriffsfläche."
Hören die Schikanen nicht auf, können sie psychosomatische Beschwerden und manifeste Krankheiten auslösen. Dazu gehören depressive Verstimmungen, Schlafstörungen, Herz-Kreislauf-Probleme oder Magen-Darm-Erkrankungen. Martin Figgen hält es aber grundsätzlich für keine gute Idee, sich wegen Mobbings – oder vielmehr den daraus resultierenden Symptomen – immer wieder eine Krankschreibung abzuholen: "Das ist nur eine kurzzeitige Strategie. Vielmehr muss man das Problem langfristig aus der Welt schaffen."
Eine aktuelle Studie der IKK classic zeigt, dass im Jahr 2025 15 Prozent der Befragten Vorurteile und Diskriminierung als gerechtfertigt empfinden, im Vergleich zu 7 Prozent im Jahr 2021. Und während 2021 noch 37 Prozent der Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer verstanden hatten, dass Menschen unter Vorurteilen und Diskriminierung leiden, sind es heute weniger als ein Drittel (29 Prozent). Dies ist besorgniserregend, da Diskriminierung der Gesundheit erheblich schadet: Nur zehn Prozent der Menschen, die ausgegrenzt werden, fühlten sich rundum gesund.